tempura verdanken wir spanischen und portugiesischen seefahrern die auf den südlichen japanischen inseln im 16. jahrhundert missionen errichteten und dort, wie zu hause, fröhlich in backteig frittierten (bis heute gibt es keine spanischen tapas-bar, die ohne frittierteuse auskommt). den japanern gefiel das, und sie taten, was sie besonders gut können: sie verfeinerten und perfektionierten es.
ein sehr dünner, sehr kalter teig wird angerührt, das gargut vorsichtig hinein getaucht und dann in heißem öl gerade lang genug frittiert. anschließend wird es auf butterpapier serviert: ein zeichen für richtig gutes tempura ist es, wenn sich auf dem papier kein fettfleck bildet.
heute wird tempura in japan vor allem in spezialisierten tempura-restaurants serviert, die sonst nichts anderes anbieten, von köchen zubereitet, die seit 35 jahren nicht anderes machen. da können wir schwer mithalten. versucht haben wir es trotzdem.
sashimi muss sich nicht auf fisch beschränken. in japan beliebt ist etwa sashimi von der hühnerbrust: das rohe fleisch wird außen ganz kurz geflämmt und dann dünn aufgeschnitten mit dipsauce serviert. wir haben keinen grund gesehen, etwas ähnliches nicht auch mit leber zu machen.
soba sind die traditionellen japanischen nudeln. während ramen eine chinesische erfindung sind und erst in den vergangenen jahrzehnten in japan populär wurden, gibt es soba schon seit vielen jahrhunderten. sie wurden einst von soba-meistern aus reinem buchweizenmehl hergestellt (ramen sind aus weizen). weil das aber sehr schwierig ist, wird heute meist etwas weizen untergemischt.
wie die meisten speisen in japan werden auch soba vor allem in spezialisierten sobarestaurants serviert. mit rohem ei und natto, vergorenen sojabohnen, gewürzt, aber werden sie gern zum frühstück gegessen. das ist so gut, dass wir da gar nicht viel dran rum geschraubt haben.
sojabohne und reis sind die grundlage der japanischen esskultur. soja stammt ursprünglich aus china und dürfte im 6. jahrhundert nach christus mit buddhistischen mönchen auf die insel gekommen sein. einerseits ist es in form von tofu, einer art bohnenkäse, die wichtigste proteinquelle, andererseits ist sie vergoren, in form von sojasauce, miso oder natto, das mit abstand wichtigste würzmittel.
eis, misosuppe und vergorenes gemüse sind das tägliche essen des kleinen japaners. reis ist so grundlegend, dass shizuo tsuji dem reis kochen in „die japanische küche – eine simple kunst“ eine vierseitige beschreibung widmet, und wenn im spätherbst in japan der frische reis auf den markt kommt, wird er mindestens so sehnsüchtig erwartet und freudig empfangen wie bei uns der spargel. auch reis wird vielseitig verwendet: er wird gekocht gegessen, zu miso vergoren, oder als sake, reiswein, getrunken.